José Lezama Lima, geboren am 19. 12. 1910 im Militärcamp von Havanna, wo sein Vater Leiter der Militärakademie war. Wuchs in martialischer Umgebung auf. Der Tod des Vaters löste in dem von Geburt an asthmatischen Neunjährigen eine schwere Asthmakrise aus, die ihn monatelang ans Bett fesselte. Kurz darauf zog die Mutter mit den drei Kindern ins Haus der Großmutter, wo die Familie in bescheidenen finanziellen Verhältnissen lebte. Mit zehn Jahren entscheidendes Erlebnis bei der Lektüre des “Don Quichote”. 1929 hervorragendes Abitur und Beginn des Jurastudiums. Teilnahme an der Studentenbewegung gegen die Diktatur Machados, der die Universität für drei Jahre schließen ließ. Ausgiebige Lektüre der Klassiker und der modernen französischen Lyrik. Freundschaft mit dem jungen Pater Ángel Gaztelu, der ihn in die christliche Theologie einführte. Parallel dazu Lektüre der fernöstlichen Mystiker. 1937 Beginn einer lebenslangen Freundschaft mit dem spanischen Lyriker Juan Ramón Jiménez, der von großem Einfluß auf Lezama Lima war. Im selben Jahr erschien der erste Gedichtband, “Muerte de Narciso” (Tod des Narziß). Zusammen mit Gaztelu und dem Lyriker Cintio Vitier Gründung der Universitätszeitschrift “Verbum”, von der drei Nummern erschienen. 1938 Abschluß des Jurastudiums, bis 1940 eigene Anwaltskanzlei. Arbeitete ab 1940 in der Verwaltung und finanzierte mit seinem bescheidenen ...